Das Emissionsgeschäft in Europa brummt. Im ersten Quartal 2015 gingen auf dem alten Kontinent 51 Unternehmen an die Börse und sammelten bei den Aktionären insgesamt umgerechnet 16,3 Mrd. US-Dollar ein. Im Vergleich zu den größten IPOs, wie Börsengänge in der Fachsprache auch genannt werden, nimmt sich das Emissionsvolumen jedoch bescheiden aus. Welche Unternehmen haben die größten Eindrücke auf dem Börsenparkett hinterlassen? Hier stellen wir Ihnen die Top Ten vor.

 

 

1. Alibaba: 25 Mrd. US-Dollar (2014)

Seit dem Aktien-Debüt von Alibaba an der New Yorker Börse im September 2014 zweifelt wohl niemand mehr an Chinas Bedeutung für die Weltwirtschaft. Die Online-Handelsplattform sammelte 25 Milliarden US-Dollar ein und wurde damit zum größten IPO aller Zeiten. Allerdings halten Aktionäre keinen direkten Anteil an der chinesischen Firma, sondern an einer auf den Cayman Islands gegründeten Holding.

 

2. Agricultural Bank of China: 22,1 Mrd. US-Dollar (2010)

So schnell ist das Reich der Mitte in den letzten Jahren gewachsen, dass auch das zweitgrößte IPO aus China kommt. Im Juli 2010 gab die Agricultural Bank of China, eine der größten Banken des Landes, Aktien an den Börsen Schanghai und Hongkong aus und nahm umgerechnet gut 22,1 Mrd. US-Dollar ein. Der Staat hält weiterhin einen großen Teil der Unternehmensanteile.

 

3. Industrial and Commercial Bank of China: 21,2 Mrd. US-Dollar (2006)

Und auch auf Platz drei befindet sich ein chinesisches Unternehmen. Chinas größte Bank, die auch unter der Abkürzung ICBC bekannt ist, platzierte 2006 Aktien im Wert von umgerechnet 21,2 Mrd. US-Dollar. Auch ICBC ist weiterhin teilweise in staatlicher Hand.

 

4. NTT Docomo: 18,1 Mrd. US-Dollar aus (1998)

Es ist schon eine Weile her, dass Japan den Ruf eines internationalen Power-Hauses genoss. Aber immerhin schafft es der Börsengang von Nippons größtem Mobilfunkanbieter mit einem Emissionsvolumen von 18,1 Mrd. US-Dollar auf Platz vier.

 

5. Visa: 17,9 Mrd. US-Dollar (2007)

Das amerikanische Kreditkartenunternehmen ging im März 2007 an die Börse und sammelte in der Frühphase der Finanzkrise immerhin noch 17,9 Mrd. US-Dollar ein. Heute ist das Unternehmen mehr als dreimal so viel wert wie zur Zeit der Börseneinführung.

 

6. AIA 17,8 Mrd. US-Dollar (2010)

Im September 2008 wurde der amerikanische Versicherungsgigant AIG, der gemeinsam mit einigen Investmentbanken im Zentrum der Finanzkrise stand, zwangsverstaatlicht. Bis heute gilt die Aktion, die über 180 Mrd. US-Dollar kostete, in den USA als größter staatlicher Bail-out eines Privatunternehmens. Als teilweise Wiedergutmachung brachte das Spin-off des Asiengeschäftes AIA im Jahr 2010 beim Gang an die Hongkonger Börse immerhin 17,8 Mrd. US-Dollar ein.

 

7. Enel: 16,5 Mrd. US-Dollar (1999)

Im Zuge der Liberalisierung des italienischen Energiemarktes in den 1990ern wurde Enels Energieversorgungsmonopol schrittweise aufgebrochen. Das Staatsunternehmen musste einige Geschäftssparten auslagern und wurde privatisiert. Beim Börsengang 1999 konnte es Aktien im Wert von 16,5 Mrd. US-Dollar platzieren.

 

8. Facebook: 16 Mrd. US-Dollar (2012)

Zukunftsweisend oder maßlos überschätzt? Kaum ein Börsengang hat so viel Aufmerksamkeit erregt wie der von Facebook. Mit einem Emissionsvolumen von 16 Mrd. US-Dollar liegt das soziale Netzwerk auf Platz acht der weltweit größten IPOs. Die Skeptiker sollten jedoch zunächst recht behalten. Kurz nach der Börseneinführung ging die Aktie auf Sinkflug und verlor fast die Hälfte ihres ursprünglichen Wertes. Gut, wer nicht in Panik verkauft hat. Heutzutage liegt der Kurs etwa doppelt so hoch wie zur Börseneinführung.

 

9. General Motors 15,7 Mrd. US-Dollar (2010)

Der Börsengang auf Platz neun ist kein neuer Kandidat. General Motors, einer der größten Automobilhersteller der Welt, hatte 2009 Gläubigerschutz nach Chapter 11 beantragt, ein US-Insolvenzverfahren mit dem Ziel der Restrukturierung. Die Aktien wurden von der Börse genommen. Im November 2010 wurden sie unter ihrem alten Ticker-Symbol erfolgreich wiedereingeführt.

 

10. NTT 15,3 Mrd. US-Dollar (1987)

Für den japanischen Telekommunikations-Riesen Nippon Telegraph and Telephone stand im Jahr 1985 die Privatisierung an. Beim Börsengang 1987 sammelte das Unternehmen für damalige Verhältnisse gigantische 15,3 Mrd. US-Dollar ein. 1999 wurde der Konzern umstrukturiert und ging unter anderem in der NTT Communications auf.


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