Nach dem Rekordjahr 2015 hat sich der Markt für Unternehmensübernahmen in der ersten Jahreshälfte 2016 etwas abgekühlt. Ein Grund dafür sind die gestiegenen politischen und wirtschaftlichen Risiken, ein anderer, dass der Markt bislang weniger Megadeals gesehen hat als im Vorjahr. Angebot und Nachfrage bei kleineren Transaktionen sind jedoch weiterhin robust. Hier ein Überblick über die wichtigsten Themen im M&A-Markt.
Chinesische Unternehmen auf Einkaufstour

Die Wirtschaftsdaten aus China sind derzeit alles andere als rosig. Dem M&A-Markt in der D-A-CH-Region (Deutschland-Österreich-Schweiz) haben die Chinesen in diesem Jahr jedoch Flügel verliehen. Im Februar bot der chinesische Staatskonzern ChemChina 43 Mrd. US-Dollar für den Schweizer Saatgutproduzenten Syngenta – der bislang größte Zukauf eines chinesischen Unternehmens im Ausland. Hinzu kamen über zwanzig kleinere Transaktionen, wie beispielsweise die Übernahme des deutschen Roboterbauers Kuka durch den chinesischen Haushaltsgerätehersteller Midea für 4,3 Mrd. Euro.

Agrarbranche dominierte internationales M&A-Geschäft

Den Preis für den aufsehenerregendsten Deal bekommt hingegen Bayer. Ob das deutsche Chemieunternehmen den US-Hersteller von gentechnischem Saatgut Monsanto tatsächlich verdauen kann, wird sich erst zeigen. Die Due Diligence für die 62 Mrd. US-Dollar schwere Transaktion läuft noch. Die Bayer-Aktie ist seit Bekanntwerden der Übernahmegespräche um über 20 Prozent eingebrochen. Monsanto gehört zu den umstrittensten Unternehmen und wird weltweit immer wieder von Demonstranten gegen gentechnisch manipulierte Lebensmittel ins Visier genommen. Hinzu kommt, dass drei Viertel des Kaufpreises fremdfinanziert werden. Investoren in bereits bestehende Anleihen fürchten um das Investmentgrade-Rating ihrer Geldanlage. Was Investor-Relations angeht, hat Bayer sicherlich noch Einiges zu lernen.

Grenzüberschreitende Transaktionen nehmen zu – auch in Österreich

Österreichische Unternehmen erhalten seit einigen Jahren zunehmend Aufmerksamkeit von ausländischen Käufern. 2015 überstieg die Anzahl der Zukäufe aus dem Ausland sogar die der Übernahmen ausländischer Unternehmen durch Österreicher. Das liegt aber laut einer Umfrage der Unternehmensberatung EY nicht daran, dass österreichische Unternehmen nicht ins Ausland expandieren wollen. Im Gegenteil, 29 Prozent aller österreichischen Unternehmen, die zukaufen wollen, sehen sich in Nachbarländern nach Übernahmekandidaten um, 41 Prozent schauen sogar in fernere Länder. Welche Chancen die Übernahme eines ausländischen Unternehmens bringt und was es dabei zu beachten gibt, haben wir Ihnen bereits in unserem Mai-Newsletter gezeigt.

Ausblick

Ob der M&A-Markt 2016 noch an das Rekordniveau des Vorjahres anknüpfen kann, ist fraglich. Die zuletzt wenig ermutigenden Zahlen zur Weltwirtschaft, der Nahostkonflikt und das bevorstehende Referendum in Großbritannien über die EU-Mitgliedschaft, haben den Appetit auf Unternehmensübernahmen in den letzten Monaten gedämpft. Dass über die Hälfte aller österreichischen Familienunternehmen innerhalb der nächsten drei Jahre einen Generationswechsel anstrebt, sollte aber zumindest hierzulande für Aktivität sorgen. Wenn auch Sie zu den Unternehmern zählen, die in nächster Zeit den Ausstieg planen, lesen Sie unseren Newsletter zum Thema Nachfolgeregelung.


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